Die Anton-Steck-Streichinstrumenten-Stiftung wird gegründet, um begabten und herausragenden Musikerinnen und Musikern einen kostengünstigen Zugang zu einem hochwertigen Instrument zu verschaffen. Mit Hilfe von Sponsoren und Investoren wird eine Sammlung von überwiegend historischen Streichinstrumenten aufgebaut, die einen hohen Anteil an Originalsubstanz aufweisen. Auf unterschiedlicher Weise werden die von der Stiftung angeregten Aktivitäten zeigen, wie die Instrumente und die damit verbundene Musik ein wichtiger Teil unserer Kulturgeschichte sind.
Die Stifter sind Prof. Anton Steck und Dr. Christina Kobb.
Nach seinem Studium in Karlsruhe und Amsterdam wurde der im Schwarzwald geborene Geiger Anton Steck im Alter von 25 Jahren Konzertmeister und Solist bei den drei weltberühmten Ensembles, Musica Antiqua Köln, Concerto Köln und Les Musiciens du Louvre Paris. 1996 gründete er das Schuppanzigh-Quartett Köln und 1997 feierte er sein Debüt als Dirigent. Anton Steck konzertiert weltweit, viele seiner über 60 CD-Aufnahmen wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Dabei verwendet er sogenannte Barockviolinen im Originalzustand der Bach- und Beethovenzeit. Seine Quartettaufnahme von Beethovens Streichquartett Opus 59/3, die er mit seinem Ensemble auf Beethovens eigenen Instrumenten im Beethoven-Haus Bonn produzierte, wurde in der Jubiläumsausgabe „Complete Beethoven Edition BTHVN2020“ der Deutsche Grammophon Gesellschaft (DGG) und Decca als Meilenstein der Beethoven-Interpretation veröffentlich. Im Alter von 35 Jahren wurde Anton Steck Professor für Barockvioline an der Musikhochschule Trossingen. Dort leitete er über 10 Jahre lang das Institutsleiter für Aufführungspraxis.
Durch seine lange Karriere hat sich Anton Steck ein profundes Wissen über alte Streichinstrumente angeeignet und hat regelmäßig Kontakt zu wichtigen Geigenbauern und Experten. Er verfolgt die Wertentwicklung sehr genau und hat seit über 30 Jahren in seine eigenen Violinen investiert, die alle eine überdurchschnittliche Wertzuwachsrate haben. 2024 machte er eine Aufnahme mit der ersten Stradivari-Violine (1667), die wieder in ihre ursprüngliche, barocke Form zurückgebaut wurde. Dieses und ein weiteres kostbares Instrument wurde von einem Privat-Sponsor als Wertanlage gekauft und zeigt, dass das Investieren in alte Streichinstrumente in der Gesellschaft angekommen ist.
Dr. Christina Kobb präsentierte sich früh als eine talentvolle Pianistin und hat sich seit 2000 auf historischen Tasteninstrumenten spezialisiert. Nach ihren Musikstudien in Oslo, Hannover, Den Haag und in den USA, ist sie als Pianistin und Musikforscherin aktiv. Internationale Anerkennung fand ihr Studium zu Klaviertechnik der Beethoven-Zeit durch die Veröffentlichung eines Artikels in der New York Times, sowie durch zahlreiche Vorträge und Seminare an prominenten Universitäten, wie z.B. der Harvard University, Cornell University, Oxford University, oder auch dem Beethoven Center in San Jose (Kalifornien). 2017 feierte Christina Kobb ihr Solodebüt in der Carnegie Hall New York.
Sie war zwischen 2013 und 2016 Leiterin der Theorieabteilung im Privatkonservatorium Barratt Due Musikinstitut in Oslo, wo sie ihr Wissen im Klavierspiel und der Theorie an junge Talente und in der Hochschulabteilung weitergab. Seit 2010 unterrichtet sie an der Norwegischen Musikhochschule in Oslo und ist als freiberufliche Fortepianistin, Musikschriftstellerin und Forscherin tätig. Sie ist mit Anton Steck verheiratet und lebt in Radolfzell am Bodensee.Â